Was ist der beste Weg, um ein Sportpferd bei hohen Temperaturen zu kühlen? Flüssigkeitszufuhr!
Wenn die Körpertemperatur des Pferdes stark ansteigt, können verschiedene Wege helfen, um das Pferd abzukühlen, wie z.B. durch die externe Kühlung mit Wasser. Entscheidend ist allerdings
eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor Beginn eines Trainings oder Prüfung sowie im Anschluss!
Pferde regulieren ihre innere Körpertemperatur – ein Prozess, der als Thermoregulation bezeichnet wird – mithilfe verschiedener Mechanismen. Am wichtigsten ist, dass der Hypothalamus im Gehirn heißes Blut und/oder heiße Haut wahrnimmt und Signale aussendet, um die Blutgefäße in der Haut zu erweitern und die Schweißproduktion anzuregen. Bei einem ruhenden Pferd sind die Blutgefäße in Muskeln und Haut zusammengezogen. Durch Bewegung und einen Anstieg der Kern- und Hauttemperatur werden diese geweitert. Das erwärmte Blut fließt zur Haut, wo Wärme dann durch die Haut an die Umgebung übertragen werden kann. Dieser Weg des Wärmeverlusts an der Haut ist jedoch sekundär zum Kühleffekt, da die Verdunstung von Schweiß auf der Körperoberfläche am wichtigsten ist. Wichtig zu wissen ist, dass beide Kühlmethoden ein gut hydriertes Pferd erfordern. Bei einer Dehydrierung (geringer Wasserhaushalt) wird das Blutvolumen sowie der Blutfluss zu den Muskeln und der Haut verringert. Dies kann zu fatalen Erhöhungen der Körpertemperatur führen.
Je besser ein Pferd trinkt und entsprechend hydriert ist, desto besser kann es schwitzen und thermoregulieren. Deshalb sollten Pferde vor, während und nach dem Training so viel wie möglich trinken dürfen mit der zusätzlichen Gabe von Elektrolyten.
Pferde können 10-20 oder mehr Liter Schweiß pro Stunde schwitzen und schwitzen auch weiter, selbst wenn sie sich von der Anstrengung erholt haben. Um den Wasserhaushalt dieser Pferde in Balance zu halten oder diesen nach dem Training wieder aufzufüllen, sind Elektrolyte erforderlich. Durch die Gabe von Elektrolyten wird das Gleichgewicht zwischen dem Wasser- und Elektrolythaushalt des Pferdes hergestellt, wodurch das Pferd anfängt zu trinken. Zudem benötigt der Pferdekörper Elektrolyte um die Flüssigkeit im Körper zu halten und dort zu verteilen, wo Flüssigkeit benötigt wird.
Ist ein externes Training oder ein Turnier geplant, ist es ratsam dem Pferd vor dem Transport (ca. 2-3 Stunden vorher) Elektrolyte mit freier Wasserzufuhr zu verabreichen (per Spritze ins Maul oder in Pellet- / Leckerliform). Dadurch wird das Trinkvolumen gefördert und der Wasserhaushalt des Pferdes vor der anstehenden Leistung aufgefüllt. Wenn man bedenkt, dass der Transport selber als Training angesehen werden kann (Stress für das Pferd), ist eine Vorabgabe von Elektrolyten und freier Wasserzufuhr vor dem Transport empfehlenswert.
Zudem sollte man immer daran denken, dass durch einen gesunden Wasserhaushalt nicht nur die Hitze besser reguliert, sondern auch die körperliche und geistige Leistung gesteigert wird!
Duscht man ein Pferd ab, sollte man generell auf zimmerwarmes Wasser zurückgreifen, da sich bei zu kaltem Wasser die Blutgefäße zusammenziehen und somit die Wärmeabgabe über die Blutgefäße zur Körperoberfläche gehemmt wird.
Fazit:
- An heißen Tagen sollte ein Pferd vor dem Training / Transport (2-3 Std. vorab) Elektrolyte erhalten und freien Zugang zu frischem Wasser haben
- Nach dem Training oder einer Prüfung sollten erneut Elektrolyte gefüttert werden (nur bei freien Wasserzugang)
- Beim Abduschen sollte man auf zimmerwarmes Wasser (15-25 Grad) zurückgreifen, um die Körpertemperatur des Pferdes schnellstmöglich auf ein normales Niveau zu senken
Kommentar schreiben